 |
Bericht vom Zeck Durch unsere Kinderträume In dem milchweißen Bett Spukte um Apfelbäume der Mann in Violett: 2
Liegend vor ihm im Staube Sah man: da saß er. Träg. Und streichelte seine Taube Und sonnt sich am Weg. 3 Er schätzt die kleinste Gabe Sauft Blut als wie ein Zeck
Und daß man nur ihn habe Nimmt er sonst alles weg. 4 Und gabst Du für ihn deine und andrer Freude her Und liegst dann arm am Steine Dann kennt er dich nicht mehr. 5
Er spuckt dir gern zum Spaße Ins Antlitz rein und guckt daß er dich ja gleich fasse Wenn deine Wimper zuckt 6 Am Abend steht er spähend An deinem Fenster dort
Und merkt sich jedes Lächeln Und geht beleidigt fort.
|
|
|
 |
 |
|
9 An keinem sitzt er lieber Als einst am Totenbett Er spukt durchs letzte Fieber Der Kerl in Violett. (B Brecht).
|
|
|